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Ihr Bürgerbote

kleine Geschichten von der Ostsee.

von Siegfried Kümmel

Schon seit ewigen Zeiten trieb der Wunsch nach Sauberkeit das Verlangen der Menschheit nach dem Bau von entsprechenden Wasch- und Badeeinrichtungen voran. Da spielte es keine Rolle, ob in der unmittelbaren Nähe einer schönen Einrichtung ein großes Meer lag, oder ob die Ostseewellen mit dem Wind bei Tag und bei Nacht an einen sandig weißen Strand schlugen. Eine ganzjährige Bewegung im köstlichen Nass, ein Bad bei Sturm und Regen, schwimmen bei Frost und Schnee, das konnten nur zur Erfüllung dieser Wünsche spezielle Einrichtungen garantieren.
Mögen es zur Mitte der neunziger Jahre in einer kleinen Ostseegemeinde die guten Gedanken für die touristisch gemeindliche Entwicklung im Gremium der Verantwortlichen gewesen sein, die den Neubau einer Freizeitanlage, verbunden mit den Möglichkeiten der körperlichen Bewegung im Wasser, der sportlichen Betätigung auf überdacht festem Boden und das Buchen von vielen Wohnungen für den Aufenthalt von Feriengästen, voran trieben, so kehrte sich das Meinungsbild der im Vorfeld so aktiven Treiber bereits in der Anlaufphase des ersten Baugeschehens zum Ende der neunziger Jahre in eine völlig andere Richtung.

Hatte man zum ersten Spatenstich noch, so wie es sich gehörte, große Worte gesprochen, Sekt getrunken und feine Schnittchen bei volkstümlicher Live-Musik gegessen, ward auf Kosten der Gemeinde großzügig, schnell und wacker für mehrere 100.000 DM ein neuer öffentlicher Parkplatz geschaffen, der als Ersatz einer bis dahin als Parkplatz genutzten Fläche dienen und der wegen den bevorstehenden Bauphasen verloren gehen sollte, so sollte das alles mit dem Beginn der „Eiszeit“ schon der „Schnee“ von gestern gewesen sein. Denn bereits mit den ersten Lieferungen von Beton für die Fundamente und Bodenplatten waren es zu Anfang die Rechtsanwälte und dann später die Gerichte, die sich um das weitere Baugeschehen der Freizeitanlage und das der Ferienwohnungen nun Jahr für Jahr kümmern durften. Eine Entwicklung ward „meisterlich“ gestoppt, ein Traum ward jäh zu Ende.

Als außerordentliche Überraschung soll damals festgestellt worden sein, dass bereits und während von den Investoren der Neubau aktiv voran getrieben wurde, der schon damalige Führer der kleinen Gemeinde zeitgleich bereits die ersten gerichtlichen Schritte zum „Ausbremsen“ der Investition eingeleitet haben soll.
Ob hier ein Grund des damaligen Handelns aus dem Ergebnis einer Feststellung durch Prüfung einer vorgesetzten Institution im Verkaufsgeschäft von Grundstücken unter ihrem vollen Wert von über minus 600.000 DM gelegen hat, sollte im Laufe der folgenden Jahre wohl nicht so genau festgestellt werden und da die festgelegten Bauverpflichtungen auf zwei ineinander verflochtenen Verträge verteilt gewesen sein sollen, soll auch dort ein subventionierter Verkaufspreis auf andere im Zusammenhang verkaufte Grundstücksflächen für die Gemeinde kein direkt finanziellen Schaden an den Tag gebracht haben.

Doch einige Bürger im Orte unkten schon damals, das es wohl daran gelegen habe, das nach dem Tode eines Investors irgend etwas gewesen sein könnte, denn mit dem Ableben einer Person der Investoren GbR sei das Theater an der schönen Ostseeküste doch erst so richtig losgegangen und die Bauruine, die als Werbung von regionaler Entwicklung viele Jahre vor sich hin dümpelt, könne aus den bisherigen Ergebnissen zu einem Denkmal erhoben und so der Zukunft noch lange als ein dienendes Beispiel erhalten bleiben.



Ihr Bürgerbote – 14. Ausgabe - Entwurf -- C2010 Siegfried Kümmels kleine Geschichten.
Die Orte der Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen und Ähnlichkeiten mit real existierenden Orten sind rein zufällig.